Online-Beratungspraxis • Psychologische Beratung • Coaching

Verdrängte Trauer: 6 Anzeichen, wie du sie erkennst – und was wirklich hilft

Trauer ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen, tierischen Begleiters oder einer wichtigen Lebenssituation. Sie gehört zum Leben – doch nicht immer können oder wollen wir uns ihr direkt stellen. Verdrängung ist dabei ein ganz normaler und sogar wichtiger Schutzmechanismus unserer Psyche. Sie hilft uns, in akuten Belastungssituationen handlungsfähig zu bleiben, uns zu stabilisieren und Schritt für Schritt mit dem Unbegreiflichen umzugehen.

Problematisch wird Verdrängung erst dann, wenn sie dauerhaft anhält.
Wenn wir unsere Gefühle über lange Zeit wegschieben, sie unterdrücken oder ignorieren, kann das körperliche und seelische Folgen haben. Unverarbeitete Trauer verschwindet nicht – sie sucht sich andere Wege, oft in Form von Erschöpfung, innerer Leere oder körperlichen Symptomen.

In diesem Beitrag erfährst du:
💭 warum wir Trauer überhaupt verdrängen,
⚠️ woran du erkennst, dass du (oder jemand in deinem Umfeld) Trauer unterdrückst,
💡 und wie du auf gesunde Weise lernen kannst, deiner Trauer wieder Raum zu geben – in deinem Tempo und ohne Überforderung.

Das beschreibt auch das Duale Prozessmodell von Stroebe & Schut, nach dem Trauernde zwischen zwei Polen pendeln: der Verlustorientierung, in der Schmerz, Traurigkeit und Erinnerungen Raum bekommen und der Wiederherstellungsorientierung, in der der Fokus auf Ablenkung, Stabilisierung und Alltagsbewältigung liegt.
Dieses natürliche Hin-und-Her ist kein Zeichen von Verdrängung, sondern ein gesunder Weg, um langsam mit dem Verlust zu leben (
hier kannst du mehr dazu lesen).

Verdrängte Trauer erkennen – 6 typische Symptome:

Trauer zulassen statt verdrängen – 5 gesunde Wege

Trauer anerkennen und heilen


Häufige Fragen zur Verdrängung von Trauer

❓ Warum verdränge ich meine Trauer manchmal automatisch?
Es ist völlig normal, dass wir Trauer zeitweise verdrängen – unser Körper schützt sich so vor Überforderung. Kurzzeitige Verdrängung ermöglicht uns Pausen, um handlungsfähig zu bleiben, Energie zu tanken und den Alltag zu bewältigen. Erst wenn die Verdrängung dauerhaft wird, kann sie schädlich sein.


💡 Was ist der Unterschied zwischen normaler und problematischer Verdrängung?
Normale, zeitweilige Verdrängung ist ein Schutzmechanismus und Teil des natürlichen Trauerprozesses. Problematisch wird es, wenn Gefühle über Monate oder Jahre dauerhaft unterdrückt werden – dann staut sich die Trauer, körperliche Beschwerden können auftreten und die emotionale Verarbeitung verzögert sich.


🧠 Wie erkenne ich, dass ich meine Trauer verdränge?
Anzeichen für verdrängte Trauer können sein: intensive Ablenkung z.B. durch Arbeit oder Hobbys, das Meiden von Erinnerungsorten, körperliche Symptome wie Migräne, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen, oder ständiges „beschäftigt sein müssen“. Beobachte dich selbst und achte darauf, ob Gefühle regelmäßig hochkommen, oder dauerhaft blockiert bleiben.


💬 Wie kann ich gesund mit verdrängter Trauer umgehen?
Erlaube dir, Gefühle bewusst zu spüren, auch wenn es nur kurz ist. Sprich mit vertrauten Menschen über deine Trauer, nutze Rituale wie Briefe schreiben oder Kerzen anzünden, und sorge für Selbstfürsorge durch Schlaf, Bewegung und Pausen. Professionelle Hilfe kann sinnvoll sein, wenn du merkst, dass du alleine nicht weiterkommst.


Wenn du dich in diesem Artikel wiederfindest und dir Begleitung wünschst

Ich begleite dich gerne auf deinem Weg durch die Trauer. → hier kannst du mich kontaktieren

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert