Vielleicht trägst du diese Fragen schon länger mit dir herum: Wann ist Trauer am schlimmsten? Wird es irgendwann leichter? Habe ich das Schlimmste schon hinter mir – oder kommt es erst noch?
Und vielleicht hoffst du insgeheim, dass es eine klare Antwort gibt.
Die Wahrheit: Es gibt keine festen, vorhersehbaren Zeitpunkte, an dem Trauer „am schlimmsten“ ist. Trauer folgt keinem Plan, sie kommt in Wellen und ist so individuell wie die Beziehung, die du verloren hast.
Und doch gibt es Muster, die ich immer wieder sehe – in meiner eigenen Trauer und in der Begleitung vieler Frauen. Momente, die für viele besonders schwer sind: wenn die Realität brutaler ins Bewusstsein fällt, die Sehnsucht stärker zieht, die Welt lauter wirkt und du selbst verletzlicher bist.
In diesem Artikel teile ich mit dir mein Wissen aus meiner Erfahrung als Trauerbegleiterin und aus meiner persönlichen Trauer – für dich, wenn du einen schweren Verlust erlebt hast und nach Orientierung suchst, ohne einfache Antworten zu erwarten.
Trauer – wann ist sie am schlimmsten? Warum es nicht die eine Zeit gibt
Wenn wir uns fragen: „Wann ist die Trauer am schlimmsten?“, suchen wir oft etwas anderes mit – Sicherheit. Ein Ende in Sicht. Eine Art Karte, auf der steht, wann der Schmerz nachlässt. Aber Trauer hält sich nicht an Pläne. Sie folgt keinem Zeitplan und keiner Logik.
Für manche ist die erste Woche kaum auszuhalten – roh, schmerzhaft, körperlich. Andere sind wie betäubt, funktionieren, erledigen, was getan werden muss, und brechen erst Monate später ein, wenn der Schock langsam nachlässt. Wieder Andere kommen gut mit ihrer Trauer klar und fragen sich, ob und wann es vielleicht doch noch richtig schlimm werden kann.
Trauer hat ihren eigenen Rhythmus. Und dieser Rhythmus ist bei jeder anders. Vergleiche mit den Verlusten Anderer (ob schwerer oder weniger schwer) bringen dich nicht weiter denn Schmerz lässt sich nicht objektiv messen.
Eine meiner Klientinnen sagte einmal:
‚Ich dachte, ich hätte die schlimmste Zeit überlebt, und dann kam der zweite Frühling ohne ihn. Es traf mich so heftig. Ich habe es nochmal auf einer ganz anderen Ebene realisiert.’
Vielleicht kennst du das auch: Wenn du glaubst, du hättest die schlimmste Phase hinter dir – und dann kommt plötzlich wieder eine Welle. Sie trifft dich, ohne Vorwarnung, und erinnert dich daran, wie sehr du sie/ihn vermisst.
Trauer verändert sich. Was heute unerträglich scheint, kann morgen etwas leichter sein und zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht wieder schwerer werden. So sehr ich dir diese Antwort gerne geben würde, es gibt keine allgemeingütige Regel, wann Trauer am schlimmsten ist. Es gibt nur dein eigenes Tempo.
Die ersten Stunden und Tage – Schock, Fassungslosigkeit, Funktionieren
Wenn ein Mensch stirbt, den du liebst, kann die Welt für einen Moment stillstehen. Viele beschreiben diese Zeit als surreal – wie durch Nebel. Du funktionierst, triffst Entscheidungen, regelst Dinge, atmest weiter, obwohl alles in dir schreit. Du fühlst kaum etwas oder alles auf einmal.
Dieser Schock ist kein Fehler, sondern eine Art Schutz. Dein Körper versucht, dich vor dem vollen Ausmaß des Schmerzes zu bewahren. Erst später, wenn der Adrenalinspiegel sinkt und die Realität langsam durchsickert, kommt die Trauer mit voller Wucht.
Viele sagen rückblickend, dass diese ersten Stunden oder Tage für sie die schlimmste Zeit waren – weil sie zwischen Nicht-Fühlen und zu-viel-Fühlen hin- und hergerissen waren.
„Ich habe einfach funktioniert. Dann kam die Nacht und ich bin zusammengebrochen. Ich wusste gar nicht, dass ich so schreien kann.“ (Klientin, 39, verlor ihren Partner)
„Ich stand im Bad und hab mich im Spiegel nicht erkannt. Ich dachte, das bin nicht mehr ich.“ (Klientin, 34, verlor ihren Vater)
Was hilft? Kleine, einfache Dinge: trinken, atmen, duschen, eine Suppe essen. Mehr nicht. Klingt banal, hält dich aber buchstäblich am Leben. Gib dir Mikro-Aufgaben: „als Nächstes: duschen / etwas essen / eine Nachricht schreiben. Und wenn du kannst – sprich mit einer Person, die einfach da ist, ohne dich trösten zu wollen. In dieser ersten Zeit geht es vor allem darum, durchzuhalten.
Die ersten Wochen – wenn der Alltag zurückkehrt, und du nicht
Nach der Beerdigung wird es für viele sehr schwer. Der äußere Lärm verstummt, das Mitgefühl der anderen ebbt ab, und plötzlich ist da nur noch Leere. Die Welt dreht sich weiter, aber deine Innere ist stehengeblieben und versuchst, zu begreifen, was passiert ist.
Viele erleben diese Zeit als die schlimmste, weil jetzt deutlich wird: Es ist wirklich passiert. Er oder sie kommt nicht zurück.
„Irgendwann habe ich das Bett neu bezogen. Es roch nicht mehr nach ihm. Das war schlimmer als der Todestag.“ (Klientin, 59, verlor ihren Mann)
„ Es ist total paradox aber ich wollte sie anrufen, um ihr zu sagen, wie traurig ich bin. Sie ist die Einzige, die mich wirklich versteht.“ (Klientin, 29, verlor ihre Schwester)
Was hilft? Wenn du in dieser Situation bist, darfst du dich radikal entlasten. Kein „Ich muss“ – nur so viel, wie heute geht. Achte gut auf deinen Energiehaushalt, eine Entscheidung pro Tag zu treffen reicht.
Manchen hilft ein kleines Ritual am Abend: eine Kerze, ein Satz an die verstorbene Person. „Heute war schwer. Ich vermisse dich.“
Manchmal ist das alles – und es reicht.
Vielleicht hilft dir in dieser Phase auch meine Artikel über 12 erstaunliche Dinge über Trauer, die dir niemand sagt –und warum Trauerphasen veraltet sind und dir nicht unbedingt helfen – viele meiner Klientinnen fühlen such entlastet wenn sie wissen, was in der Trauer alles normal sein kann, weil sie dadurch besser verstehen, was in ihnen passiert.
Nach sechs Monaten – funktionierend im Außen, fragil im Innern
Nach etwa einem halben Jahr sieht man dir deine Trauer oft kaum noch an. Du arbeitest wieder, lachst manchmal, funktionierst. Aber innen arbeitet es weiter: Sehnsucht, Schuldfragen, Wut, Leere. Viele sagen, dass genau diese Zeit für sie die schlimmste war, weil sie von außen „fertig“ wirken, sich innen aber leer und zerrissen fühlen, weil ihr Verlust im Außen kaum noch eine Rolle spielte.
„Ich habe nach einer Weile wieder ab und zu gelacht und das war wirklich schlimm für mich. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ihn zu verraten. Wie kann man lachen, wenn man jemanden so liebt, der nicht mehr da ist? Es tut so weh, dass ich nicht mehr gemeinsam mit ihm lachen kann.“ (Klientin, 67, verlor ihren Mann)
Das Umfeld wird ungeduldiger. Sätze wie „Jetzt musst du nach vorne schauen“ oder „Irgendwann muss es doch auch mal gut sein“ können wehtun.
Warum manche Erwartungen von außen so weh tun, erkläre ich ausführlich in meinem Beitrag 10 hartnäckige Trauermythen – und was wirklich stimmt. Vielleicht hilft er dir, dich besser abzugrenzen.
Und wenn du wissen möchtest, wie du dich einfach in 5 Schritten vor übergriffigen, verletzenden Kommentaren zu deiner Trauer schützen kannst, ist vielleicht mein kostenloser Mini-Guide etwas für dich.
Was hilft noch? Gerade jetzt ist es wichtig, Menschen zu haben, die dich nicht drängen, sondern einfach halten. Gespräche mit nahen Menschen, einer professionellen Begleitung oder eine Trauergruppe können jetzt entlasten. Bitte setze dir keine ‚Deadlines’ und setze dich dich nicht unter Druck. Trauer lässt sich nicht beschleunigen.
Das erste Jahr – die Folge der ersten Male
Das erste Jahr nach dem Verlust empfinden viele als einen endlosen Marathon aus „ersten Malen“: der erste Geburtstag ohne die/den Geliebte/n, das erste Weihnachten, Urlaubszeit, zum ersten Mal Dinge, die vorher immer gemeinsam gemacht wurden.
Für viele ist diese Zeit die schlimmste, weil sie jedes Stück Leben neu erlernen müssen – und jedes „erste Mal“ schmerzt wie ein kleiner Abschied.
„Der erste Urlaub ohne ihn. Im Nachhinein muss ich wahnsinnig gewesen sein, direkt ohne in wieder nach Griechenland zu fliegen. Es war schwer aber gleichzeitig war ich ihm so nah. Ich dachte, ich halte das Meer nicht aus. Es war so schön und so leer zugleich.“ (Klientin, 39, verlor ihren Partner)
Und trotzdem: Es gibt Momente, in denen etwas Licht durch die Risse fällt. Kleine Augenblicke, in denen du spürst – du bist noch da.
Was hilft? Wenn du magst, plane dir für besondere Tage bewusst Optionen ein:
Einen Plan, falls du allein sein möchtest. Einen, falls du Gesellschaft brauchst. Und einen Notfallplan, wenn gar nichts geht. Probiere aus was für dich funktioniert und nutze die Kraft von Ritualen ( Kerze am Grab, Lieblingsgericht kochen, Brief schreiben…), um an diesem Tagen gut für dich zu sorgen. Nach solchen Tagen plane, soweit es geht, bitte nichts Großes. Dein Körper braucht Ruhe. Auch das gehört zur Trauerbewältigung, nachfühlen dürfen.
Das zweite Trauerjahr – anders schwer
Manche meiner Klientinnen sagen, dass das zweite Jahr sie härter getroffen hat als das erste. Vielleicht weil der Schockzustand langsam nachgelassen hat. Vielleicht weil sie im ersten Jahr sich vor allem um Andere (Kinder, Eltern, Geschwister etc.) gekümmert haben und ihre eigene Trauer hinten angestellt wurde. Jetzt spüren sie noch tiefer, klarer und bewusster.
Für manche ist dies die schlimmste Zeit, weil sie beginnen zu begreifen, dass dieser Verlust wirklich Teil ihres Lebens bleibt.
„Im zweiten Jahr hörte die Wut auf, mich zu tragen. Und darunter lag pure Traurigkeit, sie war viel stiller und tonnenschwer.“ (Klientin, 52, verlor ihre Mutter)
Dazu kommt oft die Erwartung von außen: „Jetzt reicht’s doch, oder?“ und eine innere Unsicherheit ob vielleicht etwas mit dir nicht stimmt.
Aber nein, du entscheidest, ob und wann etwas genug ist.
Die Angst, Erinnerungen zu verlieren, wächst. Der Geruch, die Stimme, die Routinen, sie verblassen und auch wenn die sie nicht vergessen kannst, das tut weh.
Was hilft? Diese Zeit kann eine Einladung sein, dich selbst neu zu entdecken: Wer bist du jetzt mit dieser Geschichte, mit diesem Schmerz, mit dieser Liebe und was brauchst du jetzt? Manche gestalten alte Feiertage oder Zeiten in denen die Trauer besonders präsent ist in dieser Zeit ganz bewusst neu, andere halten an vertrauten Dingen fest. Beides ist richtig. Mach dir deine Grenzen bewusst besonders. Und das Wichtigste zuletzt: Du musst niemandem beweisen, dass du mit deinem Verlust ‚abgeschlossen‘ hast. Deine Trauer folgt deiner Liebe, nicht Erwartungen von Anderen.
Nach zwei Jahren und länger – wenn Trauer ihre Gestalt verändert
Mit der Zeit verändert sich Trauer. Sie wird leiser, weniger überwältigend – aber sie bleibt. Für viele fühlt sich diese spätere Zeit nicht mehr „am schlimmsten“ an, und doch gibt es Momente, in denen sie wieder mit voller Wucht da ist. Ganz plötzlich, mitten im Alltag, manchmal ohne erkennbaren Auslöser.
„Es gibt Tage, da überrollt es mich wie früher. Aber jetzt weiß ich, dass es vorbeigeht. Ich habe gelernt, die Wellen zu überstehen.“ (Klientin, 34, verlor ihr Kind)
Die Trauer ist jetzt vielleicht keine Welle mehr, die dich für lange Zeit fortreißt, sondern eine, die du tragen lernst. Manchmal bleibt sie im Hintergrund, manchmal kommt sie heftiger, z.B. an Jahrestagen, beim Hören eines Liedes, in einem Traum oder einfach mitten im Lachen. Und das ist normal.
Gerade bei Menschen, die eine sehr enge Bindung hatten – beispielsweise nach vielen gemeinsamen Jahren der Partnerschaft, beim Verlust eines Kindes oder unter traumatischen Umständen – ist sehr intensive Trauer auch nach zwei oder mehr Jahren völlig normal.
Das bedeutet nicht, dass du „nicht weitergekommen“ bist. Es bedeutet, dass du tief liebst. Und dass sich diese Liebe immer wieder Wege sucht, erinnert zu werden.
Dauer heißt nicht Stillstand. Sie heißt Verbindung. Eine Form von Liebe, die sich verändert, aber nie verschwindet.
Es gibt auch Menschen, die sich Jahre nach einem Verlust noch einmal bewusst damit auseinandersetzen wollen, weil sie merken: Da ist noch etwas offen.
So wie eine Klientin, die vor sechs Jahren ihr Kind in der Schwangerschaft verloren hat. Damals im Krankenhaus fühlte sie sich übergangen, nicht gesehen, fast abgefertigt. Erst jetzt spürt sie, wie sehr das nachwirkt – in ihrem Körper, in ihrer Psyche, in ihrer Art, Nähe zuzulassen. Im Kennenlerngespräch sagte sie zu mir: „Ich dachte, das wäre längst vorbei. Aber es lebt in mir, weil ich es nie wirklich betrauert habe.“
‚Späte‘ Trauer ist nichts Ungewöhnliches. Manchmal zeigt sich Trauer erst, wenn genug Stabilität da ist, um sie auszuhalten.
Wann Trauer im Alltag am schlimmsten sein kann
Viele erleben ihre Trauer in den kleinen Zwischenräumen im Alltag. Abends, wenn es still wird. Wenn du die Tür schließt und niemand mehr da ist. Oder am Wochenende, wenn du keine Ablenkung durch deine Alltags-Routine hast und das Gewicht der Stille spürst. Wenn du draußen Menschen siehst, die ihre Kinder, Eltern, Geschwister, Partner, Freunde etc. noch haben, wenn du ihnen das eigentlich gerne gönnen würdest es aber nicht kannst durch deinen eigenen Schmerz. Wenn du siehst wie Andere streiten und bei dir der Eindruck entsteht, dass sie das, was sie haben nicht zu schätzen wissen.
„Abends, wenn ich das Licht ausmache, trifft es mich. Tagsüber kann ich mich ablenken, aber dann kommt alles zurück.“ (Klientin, 59, verlor ihren Partner)
„Samstag ist es schlimm. Das war ich immer bei Mama.“ (Klientin, 52, verlor ihre Mutter)
Diese Zeiten zeigen, dass Trauer nicht an Kalender oder Uhrzeiten gebunden ist. Sie taucht auf, wenn du zur Ruhe kommst – weil genau dann spürbar wird, was fehlt.
Wenn du merkst, dass Abende oder Wochenenden besonders schwer sind, versuche, sie bewusst zu gestalten: Eine feste Routine, ein Anruf, eine Serie, eine Kerze – etwas, das dich hält. Nicht um die Trauer zu verdrängen, sondern um dich mitten in ihr zu stabilisieren.
Woran du merkst, dass du Unterstützung brauchst
Trauer ist keine Krankheit. Aber: Es gibt Verläufe, in denen zusätzliche Hilfe notwendig ist.
Wenn du über Monate hinweg fast ausschließlich in intensiver Verzweiflung feststeckst (extreme Sehnsucht, Unfähigkeit Freude zu spüren, sozialer Rückzug, massiver Funktionsverlust), dann such dir bitte Unterstützung. Das können z. B. Trauerbegleiter*innen, Psychotherapeut*innen, Trauergruppen, Selbsthilfegruppen, Hebammen / Fachstellen nach Verlust in der Schwangerschaft, Seelsorge, Hausärzt*innen oder auch ein Sorgentelefon / Krisentelefon sein.
Qualifizierte Trauerbegleiter*innen klären mit dir behutsam, ohne deine Trauer zu pathologisieren, ob z. B. die Kriterien einer anhaltenden/ erschwerten Trauerreaktion (nach ICD-11) berührt sind – und welche Schritte jetzt gut tun.
Wichtig: Zeitangaben sind kein Urteil. Auch nach 6, 12 oder 24 Monaten und länger darf Trauer stark sein. Es geht nicht darum, ob du trauerst, sondern wie es dir damit geht.
Sinnvoll ist Unterstützung immer dann, wenn du spürst, dass du alleine nicht weiterkommst, ganz unabhängig davon, wie lange der Verlust zurückliegt. Zum Beispiel, wenn du merkst, dass du dich im Kreis drehst, wenn dich bestimmte Erinnerungen oder Situationen immer wieder überfluten, wenn dein Alltag kaum noch Kraft lässt oder du das Gefühl hast, innerlich festzustecken.
Auch wenn frühere Verluste plötzlich wieder hochkommen, körperliche Symptome anhalten, dich Schuldgefühle auffressen, du Angst hast, Erinnerungen zu verlieren oder du einfach jemanden brauchst, der dich ein Stück begleitet: Genau dann darfst du dir Unterstützung holen.
Trauerbegleitung ist kein Zeichen von Schwäche – sie ist ein Schritt hin zu mehr Halt, Klarheit und Atemraum in einer Zeit, die dich ohnehin schon so viel kostet.
❓ FAQ: Häufige Fragen rund um die Frage „Wann ist Trauer am schlimmsten?“
Wann ist Trauer erfahrungsgemäß am schlimmsten? 😔
Es gibt keinen festen Zeitpunkt, der für alle Menschen am schlimmsten ist. Viele erleben den größten Schmerz in den ersten Tagen, nach einigen Wochen oder finden das erste Jahr man schlimmsten. Andere trifft es im zweiten Jahr, wenn der Schock nachlässt und die Trauer tiefer wird. Trauer ist individuell und hat ihren eigenen Rhythmus.
Ist es normal, dass das zweite Trauerjahr schwerer ist als das erste? 🕯️
Ja. Viele erleben das zweite Jahr als überraschend schwer, weil der Schock nachlässt und die Trauer klarer, stiller, tiefer wird. Außerdem erwartet das Umfeld häufig, dass „es jetzt gut sein muss“, was zusätzlichen Druck erzeugt. Das zweite Jahr kann eine Zeit der Neuorientierung und ehrlichen Innenschau sein oder auch eine Zeit des Rückblicks oder beides – und das ist völlig normal.
Wie merke ich, dass meine Trauer professionelle Unterstützung braucht? 🧡
Hol dir Unterstützung, wenn du über längere Zeit:
- kaum noch Freude oder Energie spürst,
- du deinen Alltag dauerhaft nicht bewältigen kannst,
- dich immer mehr zurückziehst,
- mit niemandem ehrlich über deine Gedanken/Gefühle sprechen kannst,
- starke Schuldgefühle, Schlafstörungen hast oder total überfordert bist mit allem,
- oder das Gefühl hast, innerlich festzustecken.
Trauerbegleitung pathologisiert dich nicht – sie hilft dir, Halt, Orientierung und Atemraum zu bekommen.
Was kann ich tun, wenn bestimmte Tage (Abende, Wochenenden, Jahrestage) besonders schwer sind? 🌙
- gut für dich sorgen
- kleine Rituale (Kerze, Brief, kurzer Gruß an die geliebte Person),
- bewusste Tagesgestaltung und Planung schwieriger Tage/Situationen mit 2–3 Optionen (allein, in Gesellschaft, Notfallplan),
- Entlastung von Alltagsverpflichtungen durch Familie/ Bekannte/ FreundInnen wo möglich,
- Kontakt zu einem Menschen, der einfach da sein kann.
Es geht nicht darum, die Trauer zu verdrängen – sondern dich währenddessen zu halten.
Du willst nicht nur überleben, sondern dein Leben mit Trauer leichter machen?
Ich begleite Menschen in akuter Trauer – einzeln und online oder als Walk&Talk in Hofheim am Taunus. Wir finden deinen Weg: ehrlich, liebevoll, klar.
👉 Buche ein Kennenlerngespräch oder schreib mir direkt.
Und wenn du möchtest, teile gerne unten deinen Gedanken oder deine Frage. Deine Worte können heute jemandem den Tag retten.